Eine Reise durch Raum und Zeit mit Präludien und Fugen

Zum Auftakt des Orgelkonzertes zum Barthelfest spielte Helmut Voß aus Bergisch-Gladbach das ouvertürenhafte, festlich majestätische Präludium und Fuge in Es-Dur von J.S. Bach und brachte die Kreutzbach-Jehmlich-Orgel voll zur Geltung. Mit der Prelude, Fugue et Variation von C. Franck, welche hervorragend registriert war, entführte einen dieses bezaubernde Werk gedanklich nicht nur vom 17. ins 19. Jahrhundert, sondern auch durch Raum und Zeit. Mit dem Präludium und Fuge C-Dur stand ein großes Werk des irischen Spätromantikers Charles Villiers Stanford auf dem Programm. Obwohl sein eigenes kompositorisches Schaffen sehr umfangreich ist, werden heutzutage nur noch wenige seiner Werke aufgeführt. Insofern ein Höhepunkt des Abends. Zeitgenössisch wurde es mit der Prélude et Fugue sur le nom dÁlain von M. Duruflé. Insgesamt mystisch und mit einem gewaltigen Schluß ist dieses Werk seinem Kollegen J. Alain gewidmet, in dem er das Thema aus den Buchstaben ALAIN gewinnt und als zweites Motiv aus den Litanies des verstorbenen Musikers zitiert. Den Abschluss des außergewöhnlichen Konzertes bildet „Bach goes to town - Prelude & fugue in swing“ von Alec Templeton. Barocke Melodieführung, Triller, die typische Abfolge von Imitationen in der Fuge gepaart mit Jazzharmonien und unüberhörbarem Ragtime-Feeling beenden das Konzert. Das Beste kommt jedoch nach dem Konzert: Nach dem Applaus gab es mit der Blues Toccata des norwegischen Komponisten Mons Leidvin Takle eine Zugabe bei der sicher jeder Konzertbesucher dazu getanzt hätte.

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